Promotions-Projekt: Feministisch-ökologische Ökonomie der Zeit
Hanna Völkle (Universität Vechta)
Betreuerin: Prof. Dr. Ulrike Knobloch (Universität Vechta)
Über
Zukunftsfähige Formen des Wirtschaftens zu implementieren, erweist sich als weiterhin ungelöste Aufgabe. Woran liegt das und wo überall muss angesetzt werden, um diese zu erreichen? Sozial-ökologische Transformationsansätzen lassen sich als mögliche Antworten auf Multi-Ebenen-Krisen, demokratiefeindliche Dynamiken, Ressourcenknappheiten und -endlichkeiten sowie wachsende soziale Ungleichheiten einordnen. Die prognostizierte Zukunftsfähigkeit wird dabei häufig entlang einer gerechten Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit sowie sozial-ökologischen Aspekten diskutiert. Ökologische und feministische Ökonomie müssen gemeinsam in den Blick genommen werden, um nachhaltige Veränderungen gestaltbar zu machen und um bisher weitgehend unsichtbare Externalisierungskosten sichtbar zu machen. “Feminist and ecological economics argue that mainstream economic thinking has historically ignored issues of gender and the environment” (Mary Mellor).
Ein wichtiger Aspekt ist dabei die Ökonomie der Zeit, die hauptsächlich über die Gleichung Zeit ist Geld ver- und behandelt wird. In kapitalistischen Systemen hat ausschließlich die Zeit, die kommodifiziert ist, einen zählbaren Wert. Marktförmige Systeme entkörperlichen damit individuelle Zeit. Doch wer hat dennoch (verkörperlichte) Zeit für Angehörigenpflege, gesellschaftliches Engagement oder klimafeundliche Mobilität? In meinem Promotionsvorhaben sollen feministische und sozial-ökologische zeitökonomische Ansätze zusammengeführt werden und eine mögliche Erweiterung für zukunftsfähige Ökonomie- und Transformationskonzepte daraus abzuleiten.